Was Eltern wissen sollten

Oft wollen Kinder bei der ersten Kursstunde nicht mitmachen. Man sollte dann als Elternteil und als Lehrkraft den Kindern die Möglichkeit geben, erst einmal nur zuzuschauen.

Die Kinder möchten zunächst einmal aus einer sicheren Entfernung sehen, was da auf sie zukommt. Die Umgebung, der Schwimmlehrer, die ganze Situation begegnet ihnen zum ersten Mal in ihrem Leben. Da ist es unter Umständen schon aufregend genug mit der Mama oder dem Papa nur am Beckenrand zu sitzen und als Zuschauer dabei zu sein.

In der nächsten Stunde ist es dann meist nur noch ein kleiner Schritt vom Beckenrand ins Wasser.

Vor und Nach dem Schwimmkurs

Damit die Kursstunde möglichst ohne Unterbrechung durchgeführt werden kann, sollte der Toilettenbesuch vor dem Unterricht eine feste Gewohnheit sein.

Wenn der Unterricht während der öffentlichen Badezeit stattfindet, können Sie nach einer ausreichenden Aufwärmphase noch etwas länger bleiben, um mit Ihrem Kind im Wasser zu spielen. Nichts wird Ihrem Kind mehr Spaß machen und es für die nächsten Lernschritte motivieren. Gerade die etwas ängstlichen Kinder werden davon enorm profitieren.

Nach dem Schwimmunterricht ist es für die Regulation der Körpertemperatur wesentlich sinnvoller Anorak, Mützen und Handschuhe erst im kühleren Vorraum oder sogar erst im Freien anzuziehen.

Unterstützend zum wöchentlichen Schwimmunterricht empfehlen wir einen zusätzlichen Hallenbadbesuch 1x die Woche. Vielleicht können Sie als feste Gewohnheit einen Badetag für die ganze Familie einführen. Die Kinder freuen sich, wenn alle zusammen etwas unternehmen. Dies ist eine ideale Voraussetzung, um Ihr Kind auf natürliche Weise an das Wasser zu gewöhnen, Ängste zu verringern und die Gesundheit der ganzen Familie zu fördern.

Ängste überwinden lernen

Für viele Kinder ist das Schwimmen lernen mit Angst verbunden. Angst ist ein entscheidender Faktor in der kindlichen Entwicklung und führt auf motorischer, emotionaler und geistiger Ebene zu Verzögerungen und Schwierigkeiten. Doch bevor die Angst überwunden werden kann, muss ein Klima geschaffen werden, in der Angst überhaupt bewältigt werden kann. Dazu ist ein intensives Vertrauensverhältnis zum Schwimmlehrer eine wesentliche Voraussetzung. In dieser Atmosphäre kann das ängstliche Kind Mut und Selbstvertrauen entwickeln. Schwimmen lernen und Ängste überwinden braucht Zeit und vor allen Dingen Geduld

Für die ängstlichen Kinder ist die Aufgabe noch etwas schwieriger, denn es muss sich erst einmal die muskuläre Verkrampfung lösen, die mit der Angst vor dem möglichen Ertrinken einhergehen kann. Als Eltern finden Sie sicherlich Verständnis für Ihr ängstliches Kind, wenn Sie sich einmal eine Situation vor Augen halten, in der Sie selbst einmal große Angst hatten. Für die Kinder ist es sehr hilfreich, wenn sie sich innerhalb ihrer Familie mit der Angst auseinandersetzen können und sich nicht damit allein gelassen fühlen. Es kann sehr tröstlich sein zu wissen, dass andere auch manchmal Angst haben, und dass es Wege und Möglichkeiten gibt Angst zu überwinden.

Scheinbare Rückschritte können entstehen, wenn das Kind krank gewesen ist oder eine Krankheit ausbrütet, Spannungen im kindlichen Umfeld auftreten oder das Kind plötzlich realisiert, dass Wasser auch gefährlich sein kann und es auf diese Weise einen natürlichen Respekt vor dem Wasser bekommt.

Üben, Üben, Üben...

Für das Erlernen des relativ anspruchsvollen Bewegungsablaufs des Brustschwimmens ist es von ganz entscheidender Bedeutung, dass kontinuierlich geübt wird.

Die Koordination der Arm- und Beinbewegung stellt für Kinder eine große Herausforderung an ihre motorischen Fähigkeiten dar. Die Anforderungen sind höher als beispielsweise bei den Bewegungsabläufen des Fahrradfahrens oder Skilaufens.

Bei aller Pädagogik und Psychologie sollte deshalb nicht vergessen werden, dass das Erlernen eines neuen Bewegungsablaufes durch Üben und Wiederholung geschieht. Aus diesem Grund ist eine regelmäßige Teilnahme am Unterricht dringend erforderlich.

Hinweis zum Delfin- und Seepferdchen-Abzeichen

Im Laufe des Schwimmkurses kann Ihr Kind das Delfin- bzw. Seepferdchen-Abzeichen erhalten, wenn es die dafür notwendigen Anforderungen erfüllt.

Kinder, die gerade erst ihr Abzeichen erhalten haben, sind aber meist noch keine „sattelfesten“ Schwimmer. Plötzlich auftretende Ereignisse wie z.B. eine vom Beckenrand reinspringende Person können sie schnell verunsichern und in Panik geraten lassen. In der Folge kann es sein, dass sie ihre Schwimmfähigkeiten „vergessen“ und in eine Notsituation kommen.

Aus diesem Grund raten wir Ihnen eindringlich, Ihr Kind nach Erhalt dieser Abzeichen nicht unbeaufsichtigt ins tiefe Wasser gehen zu lassen und die Schwimmfähigkeiten Ihres Kindes im Seepferdchen-Kurs bzw. im Schwimmclub zu festigen und weiter auszubauen.